Der Welthospiztag 2024 stand in diesem Jahr unter dem Motto „Hospiz für Vielfalt“. Diese globale Initiative rückt die Hospiz- und Palliativversorgung in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Unterstützung von Menschen am Lebensende zu schärfen. Mit dem Fokus auf Vielfalt setzt das Motto in diesem Jahr ein klares Zeichen: In der Hospizarbeit sind alle Menschen willkommen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, sexueller Orientierung oder sozialem Status.
Das diesjährige Motto unterstreicht, dass die Hospiz- und Palliativversorgung für alle Menschen offen sein muss. Das Lebensende betrifft uns alle, doch der Zugang zu einer würdevollen Sterbebegleitung kann durch verschiedene Barrieren erschwert werden. Dies können kulturelle oder sprachliche Hindernisse sein, aber auch gesellschaftliche Diskriminierungen. Der Welthospiztag 2024 macht deutlich, dass Hospizarbeit sich an den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Sterbenden orientieren sollte – ganz gleich, welche Identität, Geschichte oder Lebensumstände sie mitbringen. Hospize und Palliativdienste arbeiten daran, diese Offenheit in ihre tägliche Praxis zu integrieren – von der kulturell sensiblen Pflege über die Berücksichtigung unterschiedlicher religiöser oder spiritueller Bedürfnisse bis hin zur Akzeptanz und Unterstützung von LGBTQIA+-Personen in ihrer letzten Lebensphase.
Trotz großer Fortschritte in der Hospizbewegung stehen viele Gesellschaften immer noch vor Herausforderungen, wenn es darum geht, Vielfalt in der Palliativpflege zu integrieren. In einigen Ländern gibt es noch große Versorgungsungleichheiten, insbesondere für ethnische Minderheiten, Migrant*innen und benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Sprachbarrieren und fehlende kulturelle Sensibilität erschweren vielen Menschen den Zugang zu einer angemessenen Betreuung.
Der Welthospiztag ist eine Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie Hospize als Orte der Menschlichkeit gestaltet werden können, die allen Menschen offenstehen. Dabei geht es nicht nur um die körperliche Versorgung, sondern auch um seelische und spirituelle Begleitung. Hospize, ob stationär oder ambulant, bieten einen Raum, in dem Sterbende ihre letzten Tage in Würde und nach ihren eigenen Vorstellungen verbringen können – ohne Angst, Vorurteile oder soziale Ausgrenzung.
Das Motto „Hospiz für Vielfalt“ steht ebenso für eine bunte und lebendige Arbeit, die weit mehr ist als Menschen am Lebensende zu begleiten. Diesen Gedanken unterstrichen auch die Aktionen, die in diesem Jahr stattfanden. Den Anfang machte eine ganz besondere Kinovorstellung. Der Film „Und dann stand einer auf und öffnete das Fenster“ erzählt die Geschichte von einer Frau, die ihr Leben in Würde beenden möchte und sich einer Begleitung verwehrt. Doch durch Menschlichkeit und Vielfalt ließ sich der Hauptcharakter, gespielt von Iris Berben, auf die Begleitung ein. Neben der Filmaufführung im Saarbrücker Kino Camera Zwo hatten die Besucher*innen die Gelegenheit, sich in Gesprächen mit den Diensten der St. Jakobus Hospiz gGmbH auszutauschen. Anlässlich des 30jährigen Jubiläums feierte der neue Film des St. Jakobus Hospiz (HIER geht es zum Film) im Vorprogramm des Hauptfilms seine Premiere.
Vergangenen Samstag standen wir unter dem Motto „Der letzte Tanz“ den Besucher*innen der Saarbrücker Bahnhofstraße Rede und Antwort zu unserer Arbeit, und animierten dank der Unterstützung der Prinzengarde Kirkel der KG Burgnarren Kirkel die Mitarbeiter*innen und Passant*innen zum Mittanzen.
Wir danken an dieser Stelle dem Sparkassenverband Saarbrücken und Saartoto für die Unterstützung unserer Aktionen.