Das Leben nach dem Tod im Buddhismus wird anders aufgefasst, als bei den westlichen Kulturen: demnach ist im Buddhismus der Tod ein fester Bestandteil des Lebens und wird nicht ausgeklammert. Buddhisten leben aus der Überzeugung, dass es verschiedene Daseins-Zustände gibt, die durchlaufen werden, bis man am Ende ins Nirwana gelangt. Der Tod ist ein Übergang in einen neuen Zustand. Das entspricht der Vorstellung von Samsara, einem sich immer wiederholenden Daseinskreislauf, der nicht aufgehalten werden kann.
Im Buddhismus gibt es weniger Angst vor dem Sterben als in westlichen Religionen, weil Buddhisten sich eingehender damit auseinandersetzen. Der Grund dafür liegt in der Gewissheit, dass der Geist unzerstörbar ist und nach dem körperlichen Tod weiter existiert. Nach dem Tod geht der Geist in einen neuen Körper über. Welcher das sein wird und wie das nächste Leben verlaufen wird, darüber entscheidet das Karma, das sich aus bisherigen Gedanken, Taten und Sehnsüchten zusammensetzt, denn im Buddhismus gibt es nicht „gut und böse“, sondern nur „Ursache und Wirkung“. Am Ende von allem steht das Nirwana, das allerdings nicht wie das Paradies ein Ort ist, sondern viel mehr ein Zustand völliger Ruhe. In Meditationen machen sich Buddhisten schon zu Lebzeiten damit vertraut.
Die Rituale im Buddhismus gestalten sich entsprechend dieser Einstellung dem Tod gegenüber. Bereits vor dem Tod können begleitende Maßnahmen ergriffen werden, um dem Sterbenden den Übergang in den nächsten Zustand zu vereinfachen. Er wird möglichst von einer nahestehenden Person, der er positiv gegenübersteht, betreut und gepflegt. Sie spricht ihm aufmunternde Worte zu, die den Geist auf seine Reise vorbereiten und dafür sorgen sollen, dass es ein einfacher und schnellerer Übergang wird. Reifen in dem Sterbenden keine positiven Gefühle und Gedanken heran, ist es nach buddhistischem Glauben möglich, dass er als Tier wiedergeboren wird oder er einen schweren Übergang hat.
Aber was passiert im Leben nach dem Tod im Buddhismus? Nachdem jemand aufgehört hat zu atmen, gilt er noch nicht als tot. Es sind immer noch Energien vorhanden, die sich erst auflösen müssen. Aus diesem Grund soll er für drei Tage nicht berührt und in Ruhe gelassen werden, damit sich der gesamte Sterbeprozess ungestört vollziehen kann.
Das nächste Saarbrücker Hospizgespräch am 26. Februar 2024 steht unter dem Thema „Wie werden wir in Zukunft sterben?“. Darin gibt Prof. Dr. Wolfgang George, Wissenschaftlicher Leiter des TransMIT-Projektbereich für Versorgungsforschung, spannende Einblicke in das Thema Sterben und Tod in der Zukunft. Um eine kostenfreie Anmeldung zur Teilnahme über die Webseite der Hospizakademie Saar wird gebeten.